Gerade von einem der intensivsten Kayktrips zurückgekommen!
Nach 2 Wochen Raftingweltmeisterschaft auf der neuseeländischen Nordinsel haben es Tom und Luca noch richtig beim Kajakfahren mit dem EXO SiX genossen!
Genauere Infos zur Rafting WM gibt es unter http://federrafting.it/notizie.html. Dieses Mal waren die Italiener nicht auf ihrer Topform und es reichte leider nur für zwei Medaillen bei der U23 Kategorie.
Gleich nach den Raftingwettkämpfen haben sich unsere zwei ein Auto ersteigert und da sie gehört haben, dass es auf der Südinsel super Wasserstände geben soll haben sie gleich diese Richtung eingeschlagen. Ohne ein genaueres Ziel im Kopf ging es los mit der „Red Diva“, ihr dunkelroter Subaru Legacy, Baujahr 96 mit 215.000 km.
Erste Etappe waren die Hucka Falls in der Nähe von Taupo. Etwas hoher Wasserstand, aber gerade noch gesagt, dann waren sie schon beim Einsteigen, schön gebooft und weiter ging die Reise. Die nächste Plicht-Etappe in Neuseeland: die Firma Bliss Stick. Und da es schon mal auf den Weg lag, auch eine Abfahrt des Rangitickei, auch wenn ein der Wasserstand ehr nieder war…
Nun ging es Richtung Wellington mit der Hoffnung einen Platz auf der Fähre zu finden (zurzeit ist nur mehr eine im Einsatz). Beim Check-In angekommen erfahren sie, dass für die nächsten 2 Wochen alles ausgebucht ist. Doch sie geben nicht auf und hoffen auf ein last minute-ticket, um 2 Uhr die Nacht war es soweit, es war ein freier Platz! Besser als so hätte es nicht kommen können!
Schließlich haben sie entschieden Richtung Hokitika an der West Küste und im Herzen der Southern Alps zu fahren: Zentrum des Helikayaking! Auf dem Weg dahin haben wir uns entschlossen in Murchinson ein Paar Abfahrten zu machen. Gerade am Einstieg angekommen, bemerken wir, dass unsere Red Diva viel Öl verliert. Also machten wir uns auf die Suche nach einem Mechaniker, da es aber Freitag war fanden wir keinen und somit warteten wir bis Montag, um zum Subaru in Nelson 200 km nördlich zu gehen. Um diese zwei Tage „gut“ zu nützen haben wir uns mit unseren Creekern dem Seekajak-fahren gewidmet. Und das Beste vom ganzen Wochenende war ein Bach in der Nähe, wo wir zu Fuß 3 Stunden durch den Dschungel gewandert sind und am Ende eine Abfahrt von 25 Minuten Wildwasser III machten. Jetzt war es wirklich Zeit zu starten.
Endlich an der Werkstatt angekommen! Nach 6 Stunden Reparaturen und 750$ bekammen wir wieder unsere geliebte Red Diva: Es ist Zeit für Hokitika! Nach weiteren 5 Stunden Autofahrt sind wir endlich im Städtchen angekommen und ohne eine Idee klopfen wir an der ersten Haustür mit Kajaks davor. Zu unserem Erstaunen öffneten gleich die local heroes der West Coast: Joerdy Searle und Ari Walker, die uns gleich am nächsten Tag zu einem Heli-trip auf den Kokatahi eingeladen haben! Hier sind auch unsere Bekannte Mark und Dag untergebracht, mit welchen wir uns schon 2-3 Tage früher treffen wollten. Mit dieser Gruppe starteten wir eine unserer besten Abfahrten ever! 5 Stunden Wildwasser V zwischen kristallklarem Wasser, Bouldersteinen und Siphonen (Typisch für Neuseeland). Am nächsten Tag folgte eine Wanderung mit den Booten zu den T Canyon der aber leider wenig Wasser hatte. War aber nicht so schlimm, am nächsten Tag folgte wieder ein richtiger Klassiker, der Wataha, einer der schönsten von der Zone!
Die Locals mussten dann leider arbeiten so machten wir erneut eine Wanderung (eigentlich mehr Klettern) bis zum Einstig. Mit dem Boot auf dem Rücken und die Füße im Schlamm ging es auf zum Crooked!
Nach zwei Tagen Regen stiegen die waren die Bäche voll, deshalb entschieden wir uns für den Kokapatahi, die Abfahrt hat richtig Spaß gemacht und es gab eine beindruckende Carnage…ein rießen Siphon!
Nun ist es leider schon wieder Zeit Richtung Norden aufzubrechen zum Flughafen. Auf dem Weg machten wir erneut einen kurzen Abstecher nach Murchinson, um den Matakitaki ein zweites Mal mit einem hohen Wasserstand zu paddeln. Und vor dem Start denkt sich Luca: bei dieser Gelegenheit kann man auch frisch die Maruai Falls fahren: ein 10m Wasserfall in Mitten des Nichts und einer schönen Anhäufung von Treibholz.
Nun ist es Zeit die Fähre zurück zur Nordinsel zu nehmen und auf dem Weg haben wir erneut einen Stopp in Rotorua eingelegt. Wir hatten wieder einmal Glück und anstatt nur die kurze Strecke des klassischen Kaituna war der perfekte Wasserstand für die Lower Gorge: 30km in Mitten der atemberaubenden Flora und Fauna von Neuseeland, ein wahres Juwel!
Jetzt ist es wirklich Zeit unseren Flug zu nehmen, also auf zum Airport in Auckland wo auch schon Simon wartet unsere geliebte Red Diva zu kaufen.
Was gibt es da noch zu sagen! Es hätte gar nicht besser gehen können, obwohl (oder gerade deswegen) wir ohne jeglichen Plan gestartet sind wurde es der schönste und beste Trip unseres Lebens!
Vielen Dank an die ganzen Locales, welche uns aufgenommen haben, bei der Logistik geholfen haben und vor allem mit uns gepaddelt sind!
Gut zu wissen:
Neuseeland hat eine der schönsten erhaltenen Landschaft, wenig Menschen, wenig Straßen und viele Bäche!
– Um sich Fortzubewegen ist das einfachste sicher ein Auto kaufen! Die Bürokratie ist sehr einfach und das Umschreiben kostet nur 9$…in ein paar Minuten ist alles erledigt…gar nicht zu vergleichen mit europäischen Verhältnissen!
Der einfachste Weg ist ein Kleinbus auf trademe.co.nz (kiwi ebay) zu ersteigern und anschließend wieder dort zu verkaufen.
– Die Bäche im Süden sind speziell lang und mit einer schweren Logistik verbunden (Heli). Sich den Locales anschließen ist sicher die beste Wahl, ansonsten ist es ratsam viel Essen mitzunehmen und auf mögliche wirklich laaaaaaaaange Übertragepassagen bereit zu machen.
– Unumgänglich auch der Kajak-Guide „Graham Charles’New Zealand Whitewater (letzter Druck) und die Website rivers.org.nz für Pegelstände der wichtigsten Bäche und Infos aus dem Forum.
– Man muss sich viel Zeit nehmen! Das Wetter ist sehr wechselhaft und die Pegel ändern sich sehr schnell. Einige Abschnitte sind nur nach ergiebigen Regen fahrbar, also kann es leicht sein, dass man mehrere Tage warten muss. Auf der Südinsel laufen die Klassiker durch die Schneeschmelze und sind deshalb besser planbar, aber eine 100%ige Sicherheit gibt es nie!